In mehr als 250 Städten werden 2.000 Unternehmen wie Eventlocations, Spiel-stätten, Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminiert – auch mainzplus CI-TYMARKETING beteiligt sich an der konzertierten Aktion „Night of Light“ am kommenden Montagabend und wird das Westfoyer der Rheingoldhalle Richtung Rheinstraße rot illuminieren. Neben der Rheingoldhalle nimmt auch das Hyatt Regency Mainz an der Aktion teil.
Viele leuchtende Mahnmale, die sich zu einem gewaltigen Licht-Monument ar-rangieren. Ein flammender Appell für die derzeitige wirtschaftliche Bedrohung der gesamten Veranstaltungsbranche. Allein Konzerte, Volksfeste, Firmenfeiern, Messen und Kongresse ziehen in normalen Jahren in Deutschland knapp 500 Mio. Besucher an und können bis auf weiteres gar nicht oder nur unter erhebli-chen Auflagen stattfinden. Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auf-lagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Auch in Mainz wurden alle Großveranstal-tungen bis einschließlich 31. August 2020 abgesagt. Mit der „Night of Light“ will die Event- und Veranstaltungsbranche zu einem Dialog mit der Politik aufrufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lagen entwickelt werden können.
Die Branche sieht sich zu einer übergreifenden Interessens- und Arbeitsgemein-schaft vereint und initiiert gemeinsam vom 22.06.2020 ab 22 Uhr bis zum 23.06.2020 um 01 Uhr die unübersehbare „Night of Light“ – ein Hilferuf an die Politik, um gemeinsam einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Weg aus der Krise zu finden. „Wir sind für die aktuellen Herausforderungen gewappnet. Flexibel, professionell und verantwortungsbewusst setzen wir erste Veranstaltun-gen wieder in unseren Häusern um. Dank unseres breiten Angebotsportfolios konnten wir das Mainzer Kulturleben umsichtig wieder in Gang bringen: Die Mitte Mai eröffneten KulturGärten im Schloss und im KUZ erfreuen sich großer Beliebtheit. Nichts destotrotz leiden wir, wie die gesamte Branche, unter enormen Umsatzverlusten. Doch mit neuen kreativen Konzepten wollen wir uns der präke-ren Situation stellen und optimistisch nach vorne blicken“, kommentiert August Moderer, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH die Aktion „Night of Light“.
Hintergrundinformation
Die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft
Die Veranstaltungswirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Faktisch alle Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagen-tur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10.03.2020 innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. Sie gerieten als erste in die Krise (first in) und werden als letzte wieder aus der Krise herauskommen (last out).
Seit Mitte März macht die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe können weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden, es kann auch nichts „auf Lager“ produziert werden; die meisten Unternehmen in der Veranstaltungswirtschaft sind Dienstleister. Selbst wenn nach Beendigung der Krise eine hohe Nachfrage einsetzen würde, kann der erlittene Verlust nicht mehr kompensiert werden. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt rund 1 Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130,0 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als dreihunderttausend Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro!*
Durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis 31.08.2020 und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gibt es einen 80 – 100 % Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche. Es ist wichtig, auch die Öffentlichkeit auf die besonders hart getroffene Branche der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen nicht ausreichen. Da diese Kredite nicht wertschöpfend investiert werden können, sondern zur De-ckung von Betriebskosten aufgewendet werden müssen, führt dies nach dem Verbrauch der Kredite zu einer erneuten Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit einer Überschuldung der betroffenen Unternehmen und Einrichtungen.
Die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen ist zurzeit und bis auf weiteres unter den geltenden Restriktionen und notwendigen Hygie-neregelungen nicht mehr möglich. Es bestehen somit besondere, ökonomi-sche Herausforderungen, um die sog. „First in – Last out“ Unternehmen sowie die in der Veranstaltungswirtschaft tätigen Einzelunternehmer, mit-hin die gesamte Branche, zu retten.
Die für diese Aktion gemeinsam verwendete Farbe Rot soll folgendes ausdrücken:
• Die Veranstaltungswirtschaft befindet sich auf der „Roten Liste“ der aus-sterbenden Branchen
• Alarmstufe Rot - ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr!
• Wir sind eine Gemeinschaft und haben das gemeinsame Ziel eines Bran-chendialogs mit der Politik
• Wir richten einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit
• Die Farbe Rot steht für die Leidenschaft für unseren Beruf / unsere Pro-fession - „Wir brennen für das, was wir tun“!
*Quelle: Studie „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbran-che“ vom 15.06.2020 des R.I.F.E.L. e.V. im Auftrag des IGVW e.V.
Weitere Informationen unter www.night-of-light.de